Ironman Frankfurt European Championship 2011

Die Zielzeit von 09:45h war an diesem Tag für mich nicht zu realisieren. Nach 500m verlor ich im Langener Waldsee durch einen Schlag meine Schwimmbrille und musste die restlichen 3300m ohne Brille weiter. Jeder der mal ohne Brille geschwommen ist, weiß sicher noch wie ekelhaft das ist. Pünktlich zum Radstart am Schwimmaustieg setzte dann der Regen ein, kurz danach auch Wind. Es war eisig kalt! Am Start gerade mal 10 Grad. Kein Mario Wetter. Die erste Radrunde ging dann trotzdem noch sehr gut, bis RadKM 140, da war es dann mit den Kräften vorbei. Ich hab mich mit Mühe und Not gerade noch ins Wechselzelt geschleppt. Erst dort merkte ich dann, dass ich in beiden Beinen kein Gefühl mehr hatte. Alles unter dem Bauchnabel war taub, ich meine wirklich ALLES! Da hatte ich wirklich Angst. Erst bei LaufKm 3 hatte ich wieder Gefühl in den Beinen und Füßen, erleichtert! Das anfeuern meiner Trainerin hat mir sehr geholfen, auch das meine Schwester samt Anhang all meiner Freunde mich immer wieder motivierten um in meinem mir selbst gesteckten Zeitfenster zu bleiben half mir sehr. Ab Km30 im Marathon ging es dann los, für diesen Moment hatte ich hart und lange trainiert, Knieschmerzen, der Puls fällt ins Bodenlose, erste Gedanken ans Gehen...

Es nützt nichts, da muss man einfach durch. Ich hab über diesen kritischen Moment gedrückt und versucht mein Lauftempo einfach da zu halten wo es war, es hat geklappt.

10:05h ist zwar deutlich über der gesteckten Zielzeit, aber an diesem Tag, welcher als der mit Abstand härteste Wettkampftag meines Lebens in die Geschichte eingeht, war einfach nicht mehr drin und ich bin trotz allem glücklich. Über 20% der Athleten sind nicht ins Ziel gekommen, da bekommt man einen guten Eindruck davon WIE hart es war.